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5 Questions With… Staatssekretärin Elisabeth Zehetner

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5 Questions With… Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin für Energie, Startups und Tourismus


Nur einen Tag nach der Regierungsklausur, bei der die Schaffung eines Standortfonds mit einem Fund-of-Funds für Startups beschlossen wurde, haben wir exklusiv mit Staatssekretärin Elisabeth Zehetner gesprochen. 


Sie gibt uns als Erste Einblicke in die nächsten Schritte, erklärt die zentralen Erfolgsfaktoren für den Fund-of-Funds und verrät, an welchen internationalen Best Practices sich die Umsetzung orientiert.


Interview:


  1. Sie haben angekündigt, dass die EcoAustria-Studie zur Notwendigkeit des Dachfonds im September veröffentlicht wird. Können Sie erste Erkenntnisse nennen, die Sie schon mit unserem Netzwerk teilen dürfen?


Wir haben bereits einige spannende Erkenntnisse aus der EcoAustria-Studie gewinnen können und im Rahmen der Regierungsklausur auch mit dem Beschluss eines Standortfonds, unter dem der Fund-of-Funds für Startups angedockt ist, einen wichtigen Schritt gesetzt. In der Studie wurden unter anderem unterschiedliche Dachfonds-Modelle in den USA, Europa und Asien analysiert - mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Während in den USA vieles über rein privates Kapital läuft, setzen europäische Länder stark auf Public-Private-Partnerships, etwa Deutschland mit der KfW Capital oder früher Dänemark, das mittlerweile auf ein rein privates Modell umgestiegen ist. Gerade Deutschland ist für uns ein wichtiger Referenzpunkt: Dort wird die KfW Capital bis 2030 voraussichtlich ein Fondsvolumen von rund 13,6 Milliarden Euro erreichen. Für uns als Politik ist entscheidend, dass der österreichische Dachfonds unabhängig gemanagt wird und dass das Management internationale Erfahrung mitbringt. Das ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. Der Fonds wird mit einem öffentlichen Ankerinvestment ausgestattet und bündelt weiteres privates Kapital. 


  1. Welche Erfolgskriterien muss der Rot-Weiß-Rot-Dachfonds erfüllen, damit er sowohl als wirtschaftliches Wirkungsinstrument als auch als attraktive Kapitalanlage funktioniert? An welchen internationalen Best Practices orientieren Sie sich bei der Umsetzung der Struktur?


Der Dachfonds muss zwei Dinge leisten: Erstens: Er soll als wirkungsvolles wirtschaftspolitisches Instrument Wachstum, Innovation und Wertschöpfung in Österreich fördern. Zweitens: Er muss für Investorinnen und Investoren eine attraktive Kapitalanlage sein. Nur wenn beides zusammenkommt, wird er langfristig erfolgreich sein. Die EcoAustria-Studie zeigt, dass internationale Modelle sehr unterschiedlich aufgebaut sind – von stark privat getriebenen Ansätzen in den USA bis hin zu Public-Private-Partnerships wie in Deutschland oder früher Dänemark. Für uns ist entscheidend, die Stärken dieser Beispiele zu nutzen und auf die Bedürfnisse des österreichischen Standorts abzustimmen. Orientieren werden wir uns dabei vor allem an Best Practices, die auf ein unabhängiges Management mit internationaler Erfahrung setzen. Denn gerade das ist ein Schlüsselfaktor, damit der Dachfonds Vertrauen schafft, professionell agiert und echte Wirkung entfalten kann.


  1. Welche Schritte folgen nach der Veröffentlichung der Studie, und wie sieht der geplante Zeitplan aus, um von der Konzeption zur konkreten Umsetzung zu gelangen?


Der nächste Schritt wird sein, institutionelle Investoren, also etwa Versicherungen, Vorsorgekassen oder Pensionskassen für den Dachfonds zu gewinnen. Daran arbeiten wir derzeit sehr intensiv. Parallel dazu prüfen wir die notwendigen Rahmenbedingungen, damit die Beteiligung am Dachfonds für alle Beteiligten so attraktiv wie möglich wird.


  1. Welche politischen, technischen oder finanziellen Hürden müssen aus Ihrer Sicht in den kommenden Monaten überwunden werden, um den Dachfonds erfolgreich auf den Weg zu bringen?


Auf der politischen Ebene sind wir uns einig: Der Rot-Weiß-Rot-Dachfonds ist notwendig, um Startups, Scale-ups und auch Spin-offs hier in Österreich eine echte Zukunft zu geben und sie in ihrer Wachstumsphase finanziell zu unterstützen. In den kommenden Monaten wird es vor allem darum gehen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die nötigen Partner an Bord zu holen.


  1. Sie treiben sowohl den Rot-Weiß-Rot Dachfonds als auch die österreichische Start-up-Politik insgesamt maßgeblich voran. Was motiviert Sie persönlich, sich für Startups und Innovation einzusetzen, und wie sehen Sie den Beitrag dieser Maßnahmen für Österreichs Zukunft als „Startup-Nation“?


Die Start-up-Szene begleitet mich nun schon seit über zwanzig Jahren. In meiner früheren Funktion als Leiterin der Jungen Wirtschaft und des Gründerservice in der Wirtschaftskammer Österreich habe ich mich intensiv für die Anliegen der Gründerinnen und Gründer eingesetzt. Diese Begeisterung hat mich nie losgelassen. Heute habe ich die Chance, noch stärker dafür zu sorgen, dass Österreich zu einer echten Startup-Nation wird.

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